Erster Teil der Voruntersuchungen abgeschlossen

Luftbild mit eingezeichneten Ergebnissen der Voruntersuchung zu Deckschichtenmächtigkeiten

Der erste Teil der Bodenuntersuchungen ist nun abgeschlossen (wir berichteten). Im vorgesehenen Korridor der ca. 10 Km langen geplanten Deichtrasse wurde in den letzten Monaten der Untergrund in mindestens drei Achsen geophysikalisch untersucht (siehe Karte). Darüber hinaus wurden in dieser ersten Kampagne ca. 15 Hauptbohrungen mit einer Tiefe von bis zu 30 m niedergebracht. Zusätzlich wurden fünf Grundwassermessstellen neu errichtet und ca. 90 Kleinbohrungen durchgeführt. Alle gewonnenen Bohrkerne wurden aufgenommen und es werden zahlreiche Versuche wie z.B. Bestimmung des natürlichen Wassergehaltes, Verdichtungsfähigkeit, Siebanalysen, Wasserdurchlässigkeit, etc. durchgeführt. Diese Untersuchungen sind wichtig, um verlässliche Angaben im Hinblick auf die Stabilität und Wasserdurchlässigkeit des Untergrundes, auf dem dann der Deich des Reserveraums errichtet werden soll, zu erhalten.

Wie geht es weiter?

Die in der ersten Bohrkampagne gewonnenen Erkenntnisse geben erste verlässliche Informationen, wie der Boden im Gebiet beschaffen ist. Sind diese abgeschlossen und ausgewertet, hat man verlässliche Grundlagen, um die Deichgestaltung anzugehen: In welchen Bereichen wird ein breiterer Deich benötigt, in welchen ist ein etwas weniger breiter Deich möglich? Wo muss technisch verstärkt werden, und wo nicht? So kann man den Flächenverbrauch reduzieren und optimal nutzen. Schließlich können dann – wie von vielen in der Bevölkerung erwünscht – Hochwasser- und Grundwassermodellierungen erstellt werden, um die Veränderungen im Flutungsfall zu errechnen. Ergebnisse dazu werden wir auf den Seiten hier veröffentlichen.

Was zeigt die Karte?

Sie zeigt auf, wo der Untergrund bindige und weniger bindige Schichten aufweist. Das ist wichtig zu wissen, da ein Deich dann besonders gut Wasser zurückhält, wenn er an natürliche Schichten andockt, die ebenfalls gering wasserdurchlässig sind. Die blauen Bereiche auf der Karte sind bindige – somit gering wasserdurchlässige – Schichten (Deckschichtmächtigkeit über 2 Meter). Die grünen und gelben Bereiche sind etwas geringer bindig, die braunen am wenigsten bindig. In diesen Bereichen müssen ggf. technische Maßnahmen wie Dichtelemente oder Filter dafür sorgen, dass nur geringe Mengen an Druckwasser aufsteigen, sollte der Reserveraum geflutet werden. Wie erwartet und auch aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung verstärkt untersucht, sind die Bereiche am Altrheinsee mit Kies- und Sandschichten im Untergrund versehen. Erfreulich ist, dass über den Gesamtverlauf des Korridors und im Bereich um Gimbsheim herum überwiegend bindige Schichten vorgefunden wurden. Geologisch gehen diese zum Teil auf Sedimentablagerungen der ehemaligen Rheinaltarme zurück. Zur Vergrößerung der Karte daraufklicken.

Vertiefte Untersuchungen abgeschlossen

Ein Lastwagen und eine Maschine zur Entnahme von Bohrproben aus dem Boden stehen auf einem Feld

In der ersten Untersuchungsphase wurden erste Messungen durchgeführt und Vorbereitungen für die bodenkundliche Untersuchung vorbereitet. Dabei wurden Bodenbohrungen im Feld vorgenommen, um gesicherte Kenntnisse über die Stabilität und Wasserdurchlässigkeit des Untergrundes zu erlangen. Betroffene Grundstückseigentümer wurden von der SGD und den von ihr beauftragten Büros im Vorfeld informiert, um Störungen, wo möglich, zu vermeiden. 

Neben den Bodenuntersuchungen erfolgten auch weitere Untersuchungen (z.B. zu Tier- und Pflanzenwelt, Grundwasser und Oberflächengewässer) und Vermessungen (Luftbildaufnahmen) des Gebietes. 

Wer führt die Untersuchungen durch?

  • Die Vermessungsbüros Neuroth, Dorbarth, te Laak und Gewecke und Partner GmbH führen im Auftrag der SGD Süd vermessungstechnische Aufnahmen zur Kartierung des Raumes durch.
  • Die bodenmechanischen Ingenieurbüros Rubel & Partner GbR, Witt & Partner geoprojekt GmbH und Bo-Ra-Tec GmbH führen im Auftrag der SGD Süd Arbeiten zur bodenmechanischen Erkundung des Untergrundes (geophysikalischen Erkundungen, Rammsondierungen und Bohrungen) durch.
  • Das naturschutzfachliche Büro Jestaedt+Partner GbR führen im Auftrag der SGD Süd Arbeiten zur naturschutzfachlichen Erkundung durch.
  • Die Ingenieurbüros Dr. Pecher AG, icon und ipr Consult führen im Auftrag der SGD Süd Arbeiten zur wasserbaulichen Erkundung durch.

Alle Vermessungsarbeiten erfolgten in einem begrenzten Untersuchungsraum, der auf der Grundlage des raumordnerisch festgestellten Verlaufs des RRE Eich-Guntersblum basierte.