3.11.2022 - 9. Begleitkreis-Sitzung

Grundwasser-Veränderungen und Möglichkeiten der Stabilisierung des Grundwasserspiegels werden erörtert

Am 3. November 2022 kam der Begleitkreis zu seiner 9. Sitzung im Guntersblumer Dorfgemeinschaftshaus zusammen. Wie bei der 8. Sitzung stand das Thema eines etwaigen Grundwasser-Anstiegs für die Anrainer im Falle einer Flutung des Reserveraums bei einem Extremhochwasser im Zentrum der Diskussion.

Die beauftragten Gutachter haben nach den ersten Ergebnissen aus dem Sommer 2022 weitere Modellierungen zu den zu erwartenden Grundwasserveränderungen präsentiert. Diesmal auf der Grundlage anderer Extremhochwasser-Wellen. Die Ergebnisse erhärten die ersten Ergebnisse aus dem Sommer. Demnach steigt das Grundwasser mit einer zeitlichen Verzögerung um bis zu maximal 80 cm in deichnahen Siedlungsgebieten, sofern keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Ebenfalls untersucht wurde die Frage, ob der neue Deich des Reserveraums bei Starkregen-Ereignissen im Hinterland nicht als Riegel wirke. Auch hier können die Gutachter teilweise Entwarnung geben. Der Deich selbst wirke nicht als Riegel. Allerdings sind bei gleichzeitigem Auftreten von Starkregen und einer extremhochwasserbedingten Flutung des Reserveraums Maßnahmen für eine verbesserten Abfluss von Wasser vorzusehen. Denn bei dem extrem unwahrscheinlichen aber denkbaren Szenario wirke das volle Retentionsbecken des Reserveraums wie ein Riegel.

Welche Maßnahmen können ergriffen werden?

Um dem Grundwasser-Anstieg entgegenzuwirken, gibt es eine Vielzahl an Maßnahmen, die man ggf. kombinieren kann - Anlage von neuen Gräben, punktuelle Brunnen, die lokal den Grundwasseranstieg senken, oder sogenannte Rigolensysteme. Letztere kann man sich als unterirdische Kammern vorstellen, die das Grundwasser fassen und über Pumpen dem Reserveraum für Extremhochwasser zuführen und somit lokal den Grundwasserstand senken. All diese Maßnahmen sind Optionen, die die Planer derzeit prüfen.

Bei den Teilnehmenden der Sitzung wurden die Ergebnisse der Untersuchungen als schlüssig und nachvollziehbar aufgegriffen. Auch die vorgeschlagenen Gegenmaßnahmen, wie den Einsatz von Rigolen, seien bekannt und wurden in Teilen als zielführend erachtet. Sollten allerdings die Modellierungen fehlerhaft sein, müsse das Land zu seinen Versprechen stehen und für Kompensationen sorgen.

Ein nächstes Treffen ist für März 2023 vorgesehen. Die ausführliche Dokumentation finden Sie hier.

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