Thema Ausgleichsflächen steht im Zentrum der Diskussion

Naturschutz und Landwirtschaft tagen in gemeinsamer Arbeitskreis-Sitzung am 2. Juni 2022 in Guntersblum

Am 2. Juni 2022 kamen die Arbeitskreise der Landwirtschaft und des Naturschutzes zu einer gemeinsamen Sitzung zusammen. Im Zentrum der Diskussion stand die Frage, wie viel Fläche für den Bau des Reserveraum-Deiches in Anspruch genommen werden muss. Der Bau des Reserveraums ist als ein Eingriff in die bestehende Landschaft zu werten. Und dieser Eingriff muss nach den geltenden Naturschutzgesetzen auch kompensiert werden. Für den Bau des mehr als 9 km langen Reserveraums muss bspw. u.a. die Überquerung von naturschutzfachlich hochwertigen Wassersenken kompensiert werden.   

Der Fachgutachter für Naturschutz präsentierte in seinem Vortrag eine erste Einschätzung wie hoch der Ausgleichsbedarf sein wird. Für den Bau und den Deich selbst müssten ca. 14-19 ha Land als Ausgleich ortsnah gefunden werden. Hinzu komme noch ein gewisser Ausgleich für den Betrieb, d.h. die Flutung des Reserveraumes. Der zusätzliche Flächenbedarf dazu ist noch nicht bekannt und soll im Herbst 2022 ermittelt sein und dann den Arbeitsgruppen vorgestellt werden.

Die Vertreter der Landwirtschaft befürchten die Inanspruchnahme und damit den Verlust von landwirtschaftlichen Flächen. Sie sahen die herangeführten Kriterien zur Flächenermittlung kritisch und baten die SGD Süd und den beauftragten Fachgutachter nach Möglichkeiten zu suchen, wie die Inanspruchnahme von Flächen verringert werden könnte. Ggf. könnten Flächen sowohl der Landwirtschaft als auch dem Naturschutz dienen, wenn spezielle Anbauformen vereinbart werden.

Für die Vertreterinnen und Vertreter der Naturschutzverbände war es ein Anliegen, dass sich auf den vorgesehenen Ausgleichsflächen ein Flächenverbund von hochwertigen Naturschutzflächen entwickelt und tragfähiges Leben gedeihen kann.

Vertreter beider Seiten - der Landwirtschaft wie auch des Naturschutzes - traten dafür ein, die Freizeitnutzung des neu entstehenden Deiches auf wenige Bereiche zu begrenzen, um nicht zusätzliche Belastungen für sensible Naturschutzbereiche oder Konflikte bei der landwirtschaftlichen Arbeit entstehen zu lassen. 

Für den Spätherbst 2022 ist ein weiteres Treffen geplant, auf dem dann ein neuer Sachstand diskutiert wird.

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