Der erste Teil der Baugrunduntersuchungen (wir berichteten) ist nun abgeschlossen. Im vorgesehenen Korridor der ca. 10 Km langen geplanten Deichtrasse wurde in den letzten Monaten der Untergrund in mindestens drei Achsen geophysikalisch untersucht (siehe Karte). Darüber hinaus wurden in einer ersten Bohrkampagne ca. 15 Hauptbohrungen mit einer Tiefe von bis zu 30 m niedergebracht. Zusätzlich wurden fünf Grundwassermessstellen neu errichtet und ca. 90 Kleinbohrungen durchgeführt. Alle gewonnenen Bohrkerne wurden aufgenommen und es wurden zahlreiche Versuche wie z.B. Bestimmung des natürlichen Wassergehaltes, Verdichtungsfähigkeit, Siebanalysen, Wasserdurchlässigkeit, etc. durchgeführt. Diese Untersuchungen sind wichtig, um verlässliche Angaben im Hinblick auf die Tragfähigkeit und Wasserdurchlässigkeit des Untergrundes, auf dem dann der Deich des Reserveraums standsicher errichtet werden soll, zu erhalten.
Wie geht es weiter?
Die in der ersten Bohrkampagne gewonnenen Erkenntnisse geben erste verlässliche Informationen, wie der Untergrund im Gebiet beschaffen ist. Diese müssen allerdings im Zuge einer weiteren, vertieften Baugrunduntersuchung mithilfe weiterer Bohrungen verdichtet und bestätigt werden. Deshalb findet im Sommer 2018 eine zweite Bohrkampagne statt (hierzu weitere Informationen). Nach Abschluss und Auswertung dieser Untersuchungen, liegen verlässliche Grundlagen vor, um in die Planung der Deichgestaltung einzusteigen: In welchen Bereichen wird ein breiterer Deichquerschnitt benötigt, in welchen ist ein etwas weniger breiter Deich möglich? Wo muss der Untergrund abgedichtet werden, und wo nicht? So kann man den Flächenverbrauch reduzieren. Schließlich können dann – wie von vielen in der Bevölkerung erwünscht – Grundwassermodellierungen erstellt werden, um die Grundwasserveränderungen im Flutungsfall zu ermitteln. Erste Ergebnisse werden voraussichtlich Anfang 2019 erwartet.
Was zeigt die Karte? (Hier erhalten Sie Einsicht in die Karte)
Sie zeigt auf, wo der Untergrund bindige und weniger bindige Schichten aufweist. Das ist wichtig zu wissen, da ein Deich dann besonders gut Wasser zurückhält, wenn er an natürliche Schichten andockt, die ebenfalls gering wasserdurchlässig sind. Die blauen Bereiche auf der Karte sind bindige – somit gering wasserdurchlässige – Schichten (Deckschichtmächtigkeit über 2 Meter). Die grünen und gelben Bereiche sind etwas geringer bindig, die braunen am wenigsten bindig. In diesen Bereichen müssen ggf. technische Maßnahmen wie Dichtelemente oder Filter dafür sorgen, dass nur geringe Mengen an Druckwasser aufsteigen, sollte der Reserveraum geflutet werden. Wie erwartet und auch aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung verstärkt untersucht, sind die Bereiche am Altrheinsee mit Kies- und Sandschichten im Untergrund versehen. Erfreulich ist, dass über den Gesamtverlauf des Korridors und im Bereich um Gimbsheim herum überwiegend bindige Schichten vorgefunden wurden. Geologisch gehen diese zum Teil auf Sedimentablagerungen der ehemaligen Rheinaltarme zurück.