Derzeit befindet sich die Planung zum Reserveraum in der Vorplanung (siehe Schaubild). Es werden die Grundlagen für die Erstellung der Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren ermittelt. Erst wenn die Grundlagen zu Untergrund und Naturhaushalt feststehen, können der Verlauf der Deichtrasse festgelegt sowie die hydraulischen Berechnungen erfolgen, d.h. Berechnungen zu Füll- und Entleerungsvorgängen, zur Binnenentwässerung sowie zum Grundwasser durchgeführt werden.
Was wird in den jeweiligen Phasen untersucht oder erarbeitet?
Finden Sie hier die wichtigsten Schritte, die in den jeweiligen Phasen erfolgen (hier als Schaubild):
Grundlagenermittlung: (2017-2018)
- Vermessung des Raumes und Erstellung eines genauen Geländemodells.
- Naturschutzfachliche Untersuchungen, d.h. es werden Feldbeobachtungen gemacht und die Tier- und Pflanzenwelt in Karten dokumentiert. (Wo befinden seltene und schützenswerte Tiere und Pflanzen?)
- Bodenuntersuchungen, zur Ermittlung der Schichtung, Festigkeit, Körnung und Wasserdurchlässigkeit des Untergrunds.
Vorplanung: (2018-2019)
Analyse der Grundlagen für:
- Ermittlung von Deichverläufen und Konstruktionen unter Berücksichtigung eines effektiven Hochwasserschutzes, Wirtschaftlichkeit und Beachtung der Umweltverträglichkeit für Mensch und Natur;
- Aufstellen eines Überflutungs-, Binnenentwässerungs- und Grundwassermodells zum Reserveraum für Extremhochwasser. Prüfung der Eignung der Modelle mit Daten aus Vergangenheit, um Verlässlichkeit der Modellberechnung zu gewährleisten (d.h. Werte aus den Modellberechnungen stimmen mit den erfassten Werten aus der Vergangenheit überein).
Entwurfsplanung: (2019)
Erarbeiten eines Entwurfs zum Deich auf Grundlage der Vorplanung. Unter anderem fließen bei der Erarbeitung mit ein:
- Berechnungen der Wasserspiegellagen im Rhein;
- Berechnungen der Füll- und Entleerungsvorgänge mit dem Wasserspiegellagenmodell (Wasserspiegellagen, Dauer, Geschwindigkeit, etc.);
- Berechnungen zur Überprüfung der Binnenentwässerung mit dem Binnenentwässerungsmodell;
- Berechnungen Grundwasserstände mit dem Grundwassermodell.
Der Entwurf wird der Öffentlichkeit vorgestellt und Anregungen u.a. von Fach-Behörden und aus Öffentlichkeit eingeholt.
Genehmigungsplanung: (2020)
Erarbeiten und Zusammenstellen der Unterlagen für die erforderlichen öffentlich-rechtlichen Verfahren oder Genehmigungsverfahren.
Aktuelle und noch anstehende Untersuchungen
Seit dem Frühjahr 2018 laufen die Baugrunduntersuchungen, die Ende des Jahres abgeschlossen sein werden. Untersucht wurde der Baugrund in einem Bereich, der im Raumordnungsentscheid von 2014 vorgegeben wurde. Im Sommer 2018 hat die zuständige Genehmigungsbehörde den (erweiterten) Untersuchungsrahmen für die naturschutzfachlichen Belange festgelegt. Erste Ergebnisse zu den Beobachtungen zur Tier- und Pflanzenwelt liegen den Fachgutachtern vor. Unter anderem wegen naturschutzfachlicher Fragen werden im südlichen Planungsgebiet unterschiedliche Deichverläufe derzeit geprüft (siehe Karte). Aufgrund des erweiterten Untersuchungsraumes werden noch weitere naturschutzfachliche Analysen im Jahr 2019 folgen.
Die unmittelbaren Anrainer bewegen u.a. die Fragen, welchen Hochwasserschutz das Vorhaben für sie bietet und welche Auswirkungen das Vorhaben auf die Druckwassersituation und Entwässerung des landseitigen Binnenlandes im Flutungsfall haben wird. Nach Vorliegen der genauen Erkenntnisse zum Untergrund und der Festlegung der Deichführung und Deichgestaltung können Grundwasser-Modelle und Oberflächenwasser-Modelle erstellt werden, die Aufschluss zu diesen Fragen liefern. Ende 2019 sollen erste Ergebnisse dieser Modelle vorliegen.
Wie geht es weiter im Informations- und Dialogprozess?
Im September 2018 hatte die Öffentlichkeit im Rahmen einer öffentlichen Begehung die Möglichkeit, den laufenden Baugrund-Untersuchungen beizuwohnen und Fragen an die Planer zu übermitteln.
Mit Voranschreiten der Planung finden regelmäßige Treffen – sogenannte „Begleitkreis“- Treffen – mit eingeladenen kommunalpolitischen Vertreter*innen und Akteuren aus der Zivilgesellschaft statt. Im Rahmen des Begleitkreises werden Fragen rund um das Vorhaben mit den kommunalpolitischen Verantwortlichen und anderen Akteursgruppen erörtert und Maßnahmen für die Öffentlichkeitsbeteiligung besprochen. Am 4. Juni 2019 fand das zweite Begleitkreistreffen in Gimbsheim statt (siehe hier). Weitere Treffen sind für 2020 geplant.
Für die Öffentlichkeit besteht jederzeit die Möglichkeit auf der Internetseite zum Vorhaben (www.rre-eich-guntersblum.rlp.de) Fragen an die Planer zu übermitteln und aktuelle Informationen einzusehen. Ein Newsletter informiert über den Fortschritt in der Planung. Zudem plant die SGD Süd, Informationsbriefe an die anliegenden Haushalte zu verteilen und weitere öffentliche Informations- und Dialogveranstaltungen im weiteren Planungsverlauf abzuhalten.